Beschreibung
In einer neuen Wohnüberbauung in Zürich-West (Maagareal) konnten wir den Käufer einer Eigentumswohnung im Bauprozess unterstützen. Da der Kauf in einem genügend frühen Stadium erfolgte bestand die Möglichkeit, die Grundrisse anzupassen, ein eigenes Materialisierungskonzept abweichend vom Standard zu erstellen, sowie die Möblierung auszuwählen und sogar einzelne Möbel wie das TV-Board, Einbauschränke oder die grosse Esstafel selber zu entwickeln.

Im Vergleich zum Standardgrundriss wurde im 9. OG ("Top-Floor") aus dem ursprünglichen Reduit ohne Tageslicht ein "Wohnbad" mit Fenster und Sichtbezug zur Wohnküche eine Halbetage tiefer und mit Aussicht über die Dächer Zürichs bis in die Alplen.  Im Schnitt zeigt sich, wie mit der Umplanung die 3 Ebenen der Wohnung spielerisch und effizient zusätzlich verschachtelt wurden:  Die Küchen-Hochschrankzeile unter dem oben genannten Fenster wird flächenbündig in die Wand integriert statt wie ursprünglich vorgesehen vorangestellt. Im 8. OG in der zweiten Nasszelle wird der dadurch entstehende Hohlraum für die Unterbringung der grossen Geräte aus dem aufgelösten Reduit nutzbar gemacht (Waschen/Tumbler).

Die Materialisierung nimmt den modernen Charakter der Überbauung durchaus auf, versucht ihm aber einen Hauch Zeitlosigkeit und Klassik zu geben. Es dominiert weiss in verschiedenen Abtönungsstufen, kombiniert mit feinen Pastelltönen und weissgeöltem Holz.   

Die eigenen Entwürfe und Entwicklungen für die Möbel zeichnen sich durch folgende Besonderheiten aus: Im vierteiligen TV/Wohnzimmer-Möbel sind die technischen Geräte hinter Klapptüren versteckt. Dank der Gliederung mittels Türchen, Schubladen und einer offenen Wandregal-Zone, der verjüngten Seitenansicht für die Oberbauten und den filigranen Füssen wirkt das Möbel kleiner und feiner als es effektiv ist. Der Tisch mit Echtmarmor-Oberfläche wurde statt mit einer massiven Platte als Leichtbau-Variante ausgeführt. Die mit Marmor furnierte Aluwabenplatte hat ein Gewicht von knapp 40 kg. Der Tisch bleibt dadurch im Alltag leichter bewegbar und kommt trotz 250 cm Länge gut mit Zargen dimensioniert für einen Holztisch aus. 

(Fotografie: Karin Gauch, Fabien Schwartz)